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Starkzehrer im Garten und auf dem Balkon richtig versorgen

Manche Pflanzen sind einfach unersättlich. Doch damit sie üppig blühen und ausreichend Früchte hervorbringen, ist die richtige Pflege notwendig.

Jeder Gärtner und jede Gärtnerin weiss, dass Pflanzen Licht und Wasser benötigen, um kräftig zu wachsen. Auch Nährstoffe sollten nicht fehlen, denn nur so bleiben die grünen Schätze gesund. Aus diesem Grund sollte die optimale Pflege aus der richtigen Standortwahl, einer passgenauen Wasserversorgung sowie einer individuellen Nährstoffgabe bestehen. Doch wie viel Nährstoffe die einzelnen Stauden, Blumen, Gemüsepflanzen oder Bäume brauchen, hängt von der Art selbst ab. Während einige sehr genügsam sind, bekommen andere gar nicht genug. Diese sogenannten Starkzehrer benötigen nährstoffreiches Substrat, das mehrmals im Jahr gedüngt oder aufgefüllt werden muss. Nur so können sich die „Vielesser“ auch gut entwickeln.

Was sind Starkzehrer?

Wenn man Pflanzen nach dem Nährstoffbedarf unterteilt, kann man von stark-, mittel- und schwachzehrenden Kulturen sprechen. Als Starkzehrer werden alle Pflanzen bezeichnet, welche der Erde überdurchschnittlich viele Nährstoffe entziehen. Vorrangig geht es dabei um Nitrat (Stickstoff = N). Dieses Salz brauchen die Pflanzen für die Entwicklung. Zum einen wird Nitrat benötigt, um Chlorophyll aufzubauen und so Photosynthese betreiben zu können. Zum anderen ist der Nährstoff unerlässlich für den Stoffwechsel der Pflanze. Nicht zuletzt wird Stickstoff auch bei der Bildung von DNA und RNA gebraucht. Ohne ausreichend Nitrat bleiben vor allem Starkzehrer in ihrem Wachstum hinterher und bilden nur helles Grün aus. Trotzdem sollte den Pflanzen mit der nötigen Vorsicht Nitrat zugeführt werden. Wenn der Nitratbedarf der Pflanzen und der im Boden lebenden Mikroorganismen erst einmal gedeckt ist, geht überschüssiges Nitrat nämlich mit dem Sickerwasser verloren und belastet schliesslich das Grundwasser. Dennoch ist der Bedarf an Stickstoff bei Starkzehrern so überdurchschnittlich hoch, dass die Erde schnell auslaugt, wenn ausschliesslich „Vielesser“ angebaut werden würden. Aus diesem Grund kommen versierte Gärtner und Gärtnerinnen zu dem Schluss, einerseits stark- und schwachzehrende Pflanzen gemischt zu kultivieren und darüber hinaus den Standort der Starkzehrer jährlich zu variieren. Im Idealfall wachsen dann alle Kulturen gesund und kräftig heran und die Erde kann sich zwischendurch erholen und neu anreichern. Doch dieser Misch- und Rotationsprozess funktioniert ausschliesslich bei einjährigen Kulturen im Beet. Mehrjährige Starkzehrer verbleiben am selben Standort und sind teilweise auch als Solisten kultiviert. Hier ist es notwendig, im Laufe des Jahres den Nährstoffbedarf durch eine individuelle Düngung oder das Auffüllen von stickstoffreichen Zusatzstoffen zu decken. Dies gilt auch für Starkzehrer, welche in Pflanzgefässen kultiviert werden und daher besonders auf die passgenaue Pflege durch die Gärtner und Gärtnerinnen angewiesen sind.

Es wird ersichtlich, dass es also nicht nur Starkzehrer im Gemüsebeet gibt, auch unter den Zierpflanzen leben diverse „Vielesser“. Zu den starkzehrenden Pflanzen im Nutzbeet zählen alle Sorten, welche viele Früchte ausbilden oder über viele Wochen eine grosse Blattmasse produzieren. Die meisten Kohlarten, Spargel, Kartoffeln, Mais, Rhabarber sowie Lauch aber auch Tomaten, Gurken, Artischocken, Melonen, Zucchini oder Kürbis gelten als Starkzehrer. Unter den Blumen sind Dauerblüher wie Chrysanthemen, Dahlien, Geranien, Petunien, Tulpen, Rittersporne und Sonnenblumen besonders unersättlich. Nicht zu vergessen sind Stauden wie Eisenhut, Phlox, Sonnenbraut oder Sonnenhut, denn auch sie sind auf ausreichend Stickstoff angewiesen, andernfalls fällt der Flor sehr spärlich aus und im Garten dominiert das Grün. Und ob Zwergbaum, Spindelbusch oder Wildobststrauch – was dem Garten eigentlich Struktur verleiht, wird bei mangelnder Nährstoffversorgung eher kümmerlich wachsen und die Früchte vorzeitig abwerfen. Viele gute Gründe also, die Starkzehrer in Nutz- und Ziergarten gut zu pflegen.

Was brauchen Starkzehrer zum Wachsen und Gedeihen?

Wer ein Hochbeet neu anlegt und dieses mit vier Schichten befüllt, verfügt über Erde mit einem hohen Nitratgehalt. Denn aufgrund der Verrottung im Inneren und des frischen Substrates gibt es Unmengen an anorganischen Stickstoffverbindungen, welche den gesäten oder eingepflanzten Kulturen sofort und auch später zur Verfügung stehen. Daher sollte die Bepflanzung eines neuen Hochbeets im ersten Jahr vorrangig mit Starkzehrern vorgenommen werden. In den Folgejahren ist es aber notwendig, die Stickstoffkonzentration zu erhalten, um nicht auf den Anbau der leckeren Starkzehrer verzichten zu müssen. Hierfür eignet sich spezieller Dünger, welcher entweder in die feuchte Erde eingearbeitet oder ins Giesswasser gegeben wird. Besonders umweltgerecht und pflanzenfreundlich sind organische Dünger. Mit diesen, aus natürlichen Ausgangsstoffen hergestellten Düngern, können die Pflanzen nicht überdüngt werden, weil der Stickstoff von den Mikroorganismen zuerst pflanzenverfügbar gemacht werden muss.

Neben Düngemitteln gibt es aber auch noch andere Methoden, um langfristig einen mit Nährstoffen angereicherten Boden für die Starkzehrer zu haben. Stichwort: Mischkultur und Fruchtfolge. Viele Menschen setzen diese beiden Begriffe gleich, doch es gibt Unterschiede. Während die Mischkultur einen zeitgleichen Anbau von starkzehrenden und schwachzehrenden Kulturen in allen Gartenformen meint, bezeichnet die Fruchtfolge den gestaffelten Anbau der Pflanzen im Nutzgarten. Im Sinne der Mischkultur gedeihen also hungrige Tomaten neben dem genügsamen Basilikum im Gemüsebeet, vielessende Petunien zwischen dem anspruchslosen Currykraut in den Balkonkästen, nährstoffbedürftiger Sonnenhut nebst schwachzehrenden Stiefmütterchen und Grasnelken im Staudengarten sowie Überlebenskünstler Elfenblume unter starkzehrenden Obstbäumen. Im Gegensatz dazu ist die Fruchtfolge nur im Nutzgarten bei einjährigen Kulturen möglich. Dabei sollte die Fläche zuerst in vier bis sechs Beete unterteilt werden. Jede Teilfläche beherbergt entweder stark-, mittel- oder schwachzehrende Kulturen sowie Gründüngungspflanzen für eine gesamte Vegetationsperiode. Im Folgejahr „wandern“ die Pflanzen ein Beet weiter, sodass im Laufe der Zeit die Erde unterschiedlich genutzt wird oder sich regenerieren kann.

Doch auch wenn die Methode der Fruchtfolge nur im Nutzgarten bei einjährigem Gemüse und Co. anwendbar ist, bietet die Gründüngung hingegen eine gute Möglichkeit, auf natürlichem Wege jede Erde mit Nährstoffen anzureichern. Gründüngungspflanzen können auch in Hochbeeten, in Zierbeeten oder in grossen Pflanzgefässen ausgesät werden. Grundsätzlich werden als Gründüngung alle Kulturen bezeichnet, die den Boden begrünen. Die eigentliche Wirkung steckt jedoch im Detail. Denn die tiefreichenden Wurzeln lockern selbst schwere oder verdichtete Böden bis in die untersten Schichten auf, sodass Wasser und Nährstoffe besser gespeichert bleiben. Zudem liefern die abgestorbenen oberirdischen Pflanzenteile nach dem Abschneiden oder Abfrieren viel Material für die im Boden lebenden Mikroorganismen. Diese produzieren daraus wertvollen Humus, eine essentielle Wachstumsgrundlage für Starkzehrer. Schmetterlingsblütler wie Klee oder Lupinen binden zudem Stickstoff aus der Luft und wandeln diesen mithilfe der Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln in Nitrat um. So können diese Gründüngungspflanzen auch noch sofort die Starkzehrer versorgen.

Der bedarfsgerechte Turbo-Booster für alle Unersättlichen

Es gibt aber auch manchmal Zeiten, in denen einfach Soforthilfe notwendig ist: nach einem Neubau, bei der Anlage eines Beetes oder im Falle einer Reaktivierung brachliegender Flächen. Dann sind Dünger und Co. erst einmal aussen vor, denn hier muss der Boden einfach grundlegend mit hochwertigen Substanzen angereichert werden. Eine gute Möglichkeit dafür ist ein Bodenverbesserer. Dieses Substrat wird aus kompostiertem Mist hergestellt und belebt den Boden nachhaltig. Bedarfsgerecht im Nutz- oder Ziergarten ausgebracht sorgt der Bodenverbesserer für kräftiges Wachstum der Pflanzen und steigert die Widerstandskraft. Natürlich findet sich auch im Sortiment von RICOTER ein solches Wundermittel.

Ähnlich verhält es sich bei Aktiverde. Dieses Substrat besteht aus Naturmaterialien und ist mit einer Art „Terra preta“ angereichert. Die in der „Terra preta“ enthaltene Pflanzenkohle hat eine besonders grosse Oberflächenstruktur, sodass sie Nährstoffe und Wasser wie ein Schwamm aufnehmen kann. Zudem unterstützt die Aktiverde die Wurzelbildung und macht die Pflanzen so widerstandsfähiger gegenüber Trockenheit und Nährstoffmangel. So ist Aktiverde optimal geeignet, um Starkzehrer im Nutz- und Ziergarten langfristig zu versorgen.

Wer einen Komposthaufen sein Eigen nennen kann, der zählt zu den Glücklichen. Denn das „schwarze Gold des Gärtners“ ist reich an Nährstoffen und vor allem für Starkzehrer daher ideal. Und wer keinen Komposthaufen hat, kann auf den Gartenkompost von RICOTER zurückgreifen. Gartenkompost entsteht aus pflanzlichen Ausgangsmaterialien, welche durch die Arbeit von diversen Kleinstlebewesen und Mikroorganismen verrotten. Wenn Gärtner und Gärtnerinnen im Wurzelbereich von Starkzehrern jährlich eine Schicht Gartenkompost ausbringen, wirkt das wie ein Booster. Wer keinen Gartenkompost selbst herstellt, kann auch auf industriell gefertigten Kompost zurückgreifen und dann seinen grünen Schätzen beim Wachsen zusehen.

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